Liebe Leser*innen,
dies ist der erste Newsletter aus den verschiedenen Homeoffices der ITI-Geschäftsstelle. Wir wollen versuchen, in den kommenden Wochen darüber zu informieren, was bei unseren internationalen Partnern im ITI und in den Netzwerken des Theaters vor sich geht, was dieser enorme Mobilitätsstopp und der Wegfall des direkten Dialogs von sich miteinander in Theatern versammelnder Menschen mit uns macht. Wie wir uns – gegenseitig – zu helfen wissen. Shahid Nadeem schreibt in seiner diesjährigen Botschaft zum Welttheatertag über die aus den Kulten stammende spirituelle Verbindung zwischen Aufführenden, Darstellenden und Publikum. Sein Theater entstand auf der Straße und ist noch heute ständig auf Tour. In vielen Ländern findet das Theater eines Jahres in nur wenigen Tagen während eines Theaterfestivals statt. Was passiert mit Theaterkulturen, die keine starken staatlichen Hilfen bekommen wie in Deutschland, wenn Festivals ausfallen, Tourneen platzen? Wie berät man Künstler*innen, die mit abgelaufenen Visa unfreiwillig wochenlang in anderen Ländern festsitzen? Und werden eingeschränkte zivilgesellschaftliche, politische und nicht zuletzt kulturelle und künstlerische Rechte nach der Coronakrise vollständig wieder eingesetzt? Auch Theater der Welt musste für dieses Jahr abgesagt und auf Juni nächsten Jahres verschoben werden. Die diesjährige Internationale Werkstatt Übersetzungen wird nicht im Rahmen des „Stücke“ Festivals in Mülheim stattfinden können. Unsere ebenfalls vertagte Mitgliederversammlung wird uns – hoffentlich - im Herbst Gelegenheit geben, darüber nachzudenken, wie das Internationale unseres Theaterinstituts nach diesen Erfahrungen künftig beschaffen sein wird. ITI-Präsident Mohammend Al Afkham und Generaldirektor Tobias Biancone haben in einem gemeinsamen Brief dazu aufgefordert, neue Wege zu entdecken, mit denen wir gegenseitig unsere Herzen und Seelen berühren, mit denen wir besonders auch die Benachteiligten, die Isolierten, die Hilflosen erreichen. Keine Festveranstaltung wird dieses Jahr zum Welttheatertag bei der UNESCO in Paris stattfinden. Das ITI ruft die Theaterkünstler*innen weltweit auf, kurze Video-Selfies mit einer Botschaft, einem Gruß, einer Geste der Verbundenheit einzuschicken, die in diesem Jahr ein Zeichen der Feier des Theaters in Zeiten der Pandemie setzen soll.
Bleiben Sie gesund und miteinander und mit uns im Kontakt!
Ihr Thomas Engel
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Ein kurzes Selbstvideo, mit dem zum Welttheatertag 2020 „in schwierigen Zeiten Begeisterung, Licht und Freude“ ausgesandt werden könnten, Verlesung der Botschaft Shadid Nadeems in der eigenen Landessprache oder ein kurzes Theaterfragment: Mit diesen und weiteren Anregungen hat sich der ITI-Weltverband jetzt an die internationale Welttheatergemeinschaft gewandt, den Welttheatertag am kommenden Freitag (27. März 2020) kreativ auszugestalten, auch wenn dieser den vom COVID-19-Virus gesetzten Rahmenbedingungen folgend online begangen werden muss. Alle ITI-Zentren weltweit, kooperierende Mitglieder, alle Mitglieder und Freunde des ITI sind aufgerufen, so bald wie möglich ein Video, vorzugsweise im MP4-Format, an das ITI-Generalsekretariat und dort an Chen Simin, zu senden. Die Videos werden dort gesammelt auf der website des ITI-Weltverbands zum Welttheatertag veröffentlicht, die Video-Produzent*innen wiederum erhalten den link zur eigenen Verwendung. Hier der Aufruf im Wortlaut.
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| Theater in COVID-19-Zeiten ist das Themenfeld, das in der Sendung „Tagesthema“ auf dem Kulturkanal des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbbKultur) am morgigen Donnerstag (26. März 2020), am Vortag des Welttheatertages, erörtert wird. Moderiert von Marek Kalina, nehmen ITI-Direktor Thomas Engel und die Theaterkritikerin Barbara Behrendt, telefonisch zugeschaltet, als Gäste an der Sendung teil. Ausgestrahlt wird „Tagesthema“ zwischen 12.10 und 12.30 Uhr. „Tagesthema“ ist eine LIVE-Sendung mit Hörer*innenbeteiligung. Die Sendung wird nach Ausstrahlung eine Woche lang auf der rbbKultur-website nachhörbar sein.
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| Kleinen Unternehmen wird bei der Betriebssicherung geholfen, persönliche Lebensumstände werden abgesichert, viele rechtliche Einzelmaßnahmen sollen Härten abmildern: Das sind die Haupt-Zielrichtungen der von der Bundesregierung am Montag beschlossenen Hilfspakete in ihren Auswirkungen auf den Kultur-, Kreativ- und Medienbereich. Zuschüsse für Soloselbständige und kleine Unternehmen, etwa zu deren Betriebsausgaben, sind Teil der Hilfspakete. Gewährt werden auch Erleichterungen für Soloselbständige beim Zugang zur sozialen Grundsicherung und zu Kinderzuschlägen. Regelungen, mit denen beispielsweise Mieter*innen vor Kündigungen bewahrt werden sollen, gehören ebenso zu den Hilfsmaßnahmen. Auch sollen Betroffene im Falle von Einkommenseinbußen bei der Künstlersozialkasse und bei den Finanzämtern die Senkung ihrer Beiträge oder Steuervorauszahlungen beantragen können. Eine Übersicht zu den Unterstützungsmaßnahmen der Bundesregierung für Unternehmen und Selbständige aus dem Kultur-, Medien- und Kreativbereich finden sich unter kulturstaatsministerin.de. Bitte beachten: Die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat zu den Hilfspaketen stand, als dieser Newsletter versandt wurde, noch aus.
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| Das für den 14. bis 31. Mai 2020 nach Düsseldorf vergebene Festival des ITI, Theater der Welt, haben Wilfried Schulz, Intendant des Schauspielhaus Düsseldorf, und Stefan Schmidtke, Programmdirektor von Theater der Welt 2020, am Freitag vergangener Woche abgesagt. Juni 2021 ist nunmehr die neue Zielmarke für das Festival, so die Planung. In einer gemeinsamen Pressemitteilung von Schauspielhaus Düsseldorf und ITI Deutschland lässt sich die Entscheidung zu Absage und Verlegung nachlesen.
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| Darf ich als nicht-deutsche*r Staatsangehörige*r Soforthilfe beantragen? Wird die Verlängerung meines Aufenthaltstitels durch einen Antrag auf Soforthilfe beeinflusst? Wie kann ich eine Zahlungserleichterung bei der Künstlersozialkasse erreichen? ... Ergänzend zum bestehenden Angebot berät Touring Artists dieser Tage vornehmlich international tätige und transnationale, in Deutschland lebende Künstler*innen bei Fragen, die direkt oder indirekt mit der Corona-Pandemie zusammenhängen. Das Beratungsangebot findet in gewohnter Verfügbarkeit via Skype, E-Mail und ähnlichen Kanälen statt. Touring artists ist auch bemüht Antworten auf aufenthaltsrechtliche Fragen zu finden: Was kann oder muss getan werden, wenn Betroffene mit einem Schengen Visum C („Tourist*innen-Visum“) oder visumfrei in Deutschland gestrandet sind. Touring Artists ist über die E-Mail-Adressen info(at)touring-artists.info und beratung(at)touring-artists.info sowie über die Social-Media-Kanäle erreichbar.
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| Seine Solidarität mit Künstler*innen und Kulturakteur*innen, die von den COVID-19-Virus-Notfallmaßnahmen betroffen sind, hat jetzt Culture Action Europe (CAE) bekundet. Zugleich schloss sich CAE der Erklärung von PEARLE an, mit der alle Regierungen aufgefordert werden, die Nachhaltigkeit des Kultursektors über die Krise hinaus angemessen zu unterstützen. CAE ist das größte interdisziplinäre Forum für den nichtstaatlichen Kulturbereich in Europa. Mit 145 Mitgliedsorganisationen aus west- und osteuropäischen Ländern fungiert CAE als Vermittler gegenüber den Entscheidungsträger*innen der europäischen Politik und Administration, wenn es um die Interessen von Künstler*innen und Kulturschaffenden geht. Über das Europasekretariat der deutschen Kultur-NGOs ist auch das deutsche ITI bei CAE engagiert.
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| Als internationale zivilgesellschaftliche Organisation (CSO) ist der ITI-Weltverband – neben anderen CSOs - eingebunden in die Umsetzung der UNESCO Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen aus dem Jahre 2005. Wahrgenommen wird die Aufgabe bei der UNESCO seit Ende 2017 durch Cornelia Dümcke. Im Auftrag des ITI-Weltverbands und des deutschen ITI-Zentrums hat sie als Autorin u.a. am CSO-Report 2019 mitgewirkt. Auch hat sie die ITI-Interessen als Moderatorin & Rapporteurin im Forum der CSOs vertreten. Das zweite CSO Forum, das im Juni 2019 in Paris stattfand, befasste sich u.a. mit Fragen zum Erhalt der kulturellen Vielfalt im Zeitalter der Digitalisierung, thematisierte Aspekte von Kulturpolitik und nachhaltiger Entwicklung und erörterte Strategien, wie Mobilitätshindernisse von Künstler*innen und Kulturschaffenden überwunden werden können. Hier die Ergebnisse des 2. CSO-Forums.
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| Die globale Bedrohungslage durch COVID-19 ändert sich bald stündlich; heute kommunizierte Termine und Fristen können sich spätestens morgen als nicht mehr haltbar erweisen. Das deutsche ITI-Zentrum verzichtet deshalb an dieser Stelle vorerst darauf, auf Ausschreibungen aufmerksam zu machen und auf Veranstaltungen hinzuweisen. Bitte sehen Sie auch deshalb gerne auf die ITI-website und schauen Sie bei facebook nach. Die Redaktion bittet um Verständnis!
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| Der Fonds Darstellende Künste hat einen neuen Vorstand gewählt und Prof. Wolfgang Schneider (Ehrenpräsident der ASSITEJ e.V.) als Vorsitzenden bestätigt. Ilka Schmalbauch (Rechtsanwältin des Deutschen Bühnenvereins) ist – wie bisher – Stellvertreter*in, gleich der neu in den Vorstand gewählten Ute Kahman (Figurentheaterspielerin und Regisseurin). Ute Kahman hat die Nachfolge von Wolfgang Kaup-Wellfonder angetreten, der den Fonds 24 Jahre lang als Vertreter des Verbands Deutscher Puppenspieler und als Vorstandsmitglied begleitet hatte.
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