Liebe Leser*innen,
„Blickwechsel“ nennt Michael Freundt, wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Direktor des ITI, seine nachfolgenden Zeilen, mit denen er sich heute an die Leser*innen des ITI-Newsletters wendet:
Nach 17 Jahren intensiver Mitwirkung im Internationalen Theaterinstitut (ITI) werde ich zukünftig nur einzelne Projekte des ITI betreuen, vor allem den Theaterpreis des Bundes. Mit der Geschäftsführung des Dachverband Tanz Deutschland (DTD) werde ich zugleich die Kooperationen zwischen DTD und ITI weiterentwickeln – bei Touring Artists, der gemeinsamen Informationsarbeit und Digitalisierungsprojekten.
Aus meiner Sicht hat das ITI in den letzten Jahren als bundesweit und international tätiges Theaterinstitut immer dann Akzente in der Theaterlandschaft gesetzt, wenn es sich für die Theaterszene (die Freien wie für die kommunalen Theater) engagiert hat, sei es bei den vom ITI verantworteten internationalen Symposien, mit der IETM-Konferenz 2010 in Berlin, mit Theater der Welt, mit Touring Artists, Szenenwechsel und dem Theaterpreis des Bundes.
Internationalität ist kein Alleinstellungsmerkmal der ITI-Arbeit. Aber in der jetzigen Konstellation (seit 2011 erweitert um ein Bühnen-Studio und einen umfangreichen Digitalisierungs-/Video-Bereich) mit europäischen Projekten, der Zusammenarbeit mit einer internationalen Community in Berlin, Informationsplattformen und Pilotprojekten im digitalen Raum etc. hat das ITI ein besonderes Potential, Theaterarbeit und ihre Kontexte national und international sichtbar zu machen.
Ein Beispiel hierfür ist das aktuelle Digitalisierungsprojekt zum Non-verbalen Theater in der DDR, mit Materialien aus der Ostberliner Freien Szene und dem Deutschen Theater Berlin. Das Werkstattgespräch am 12. Januar 2020 war auch eine Referenz an Thilo Wittenbecher, der Anfang der 90er Jahre das Mime Centrum Berlin (MCB) aufgebaut hat.
In den Jahren 2010/2011 ist aus MCB und ITI das jetzige Institut entstanden, welches – wie in anderen europäischen Metropolen – Informations- und Dokumentationsarbeit verbindet. Ich bin dankbar, dass ich an diesen Entwicklungen mitwirken durfte und freue mich, dass meine Kolleginnen Christine Henniger, Dorothea Lautenschläger und Malin Nagel jetzt die Impulse setzen und die Entwicklungen im ITI vorantreiben, gemeinsam mit dem Vorstand und Geschäftsführer Thomas Engel.
Ihr Michael Freundt
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Erste Einblicke in die Programmplanung des ITI-Festivals Theater der Welt - nach Hamburg 2017 in diesem Jahr vom 14. bis 31. Mai Gast in Düsseldorf - gibt eine Veranstaltung, zu der das ITI für den 31. Januar 2020 (Beginn: 14 Uhr) in die Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen beim Bund einlädt. Nach einer Begrüßung durch Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, und ITI-Präsident Joachim Lux informieren Wilfried Schulz, Intendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, und Stefan Schmidtke, Programmdirektor von Theater der Welt, über Details, Programm-Schwerpunkte und -Orte sowie mitwirkende Künstler*innen. S.E. Stéphane Dion, Botschafter Kanadas in Deutschland und Sondergesandter für die EU und Europa, wird zusammen mit Marie-Ève Dion, der Generaldelegierten der Provinz Québec, das Engagement Kanadas für das Festival im Rahmen des Kanada-Jahrs 2020 (Kanada ist einer der Programm-Schwerpunkte des Festivals und auch Gastland der Frankfurter Buchmesse) erläutern; die Stadt Düsseldorf sowie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien werden gleichfalls vertreten sein. Wer am Warm Up teilnehmen möchte, ist gebeten sich bis zum 28. Januar 2020 hier anzumelden.
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| Übertitelung als Barriereabbau ist ein Workshop überschrieben, den die Übersetzerin und Dolmetscherin Yvonne Griesel im Rahmen der Jahrestagung der dramaturgischen gesellschaft (dg) (06. bis 09. Februar 2020 in Gent) anbietet. Gefragt werden soll im Workshop u.a. danach, welche Art der Übertragung für welche Form von Theater geeignet ist, ob es Alternativen zu den gängigen Übertragungsarten (Übertitelungen, Einsprechen oder Verdolmetschen auf der Bühne etc.) gibt und ob KI dabei eine Rolle spielen könnte. Der workshop, der in Kooperation mit dem deutschen ITI-Zentrum veranstaltet wird, reflektiert zugleich eine Schwerpunktsetzung des ITI in diesem Jahr. Sie findet ihren Ausdruck u.a. in der Internationalen Werkstatt Theater übersetzen, den das ITI zusammen mit den Mülheimer Theatertagen und mit Unterstützung des Goethe-Instituts in der Zeit vom 29. Mai bis 07. Juni ausrichtet. Zudem hat das ITI-Jahrbuch 2020, das im Mai zu Theater der Welt 2020 in Düsseldorf herauskommt, den Schwerpunkt Übersetzung / Übertitelung / Translation.
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| Europaweit 380 Fälle, in denen das Recht auf freien künstlerischen Ausdruck verletzt wurde, registrierte Freemuse im Zeitraum Januar 2018 bis Oktober 2019. Die Zahl findet sich in dem ersten Bericht, den die 1998 gegründete Nichtregierungsorganisation jetzt zum Stand der künstlerischen Freiheit in Europa veröffentlicht hat. Gestern hat Freemuse den Bericht zusammen mit Culture Action Europe (CAE) im Brüsseler Europa-Parlament mit dem Ziel vorgestellt, das Recht auf künstlerischen Ausdruck auf dem Kontinent nicht nur besser zu schützen, sondern entscheidend besser zu fördern.
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| Verbindungen zu anderen Kulturvermittler*innen in ganz Europa aufzubauen und Solidarität zwischen den Menschen in Europa zu fördern gehört zu den Hauptzielen des Culture Lab Europe, das vom 16. bis 18. April 2020 im kroatischen Rijeka stattfindet. Als Teilnehmer*innen suchen die Veranstalter*innen namentlich „Kulturaktivist*innen und Vermittler*innen“, die sich zivilgesellschaftlich für ein offenes und solidarisches Europa engagieren und an Erfahrungsaustausch und Kooperation interessiert sind. Die Bewerbungsfrist für das Culture Lab, das Teil des Projekts Culture for Solidarity ist, läuft am 31. Januar 2020, 12 Uhr (MEZ), aus. Das Anmeldeformular steht hier bereit, Nikola Pucarevic beantwortet gerne Fragen. Rijeka ist neben Galway Kulturhauptstadt Europas 2020.
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| Vertreter*innen freier Tanz-, Theater- und Zirkuskompanien, die das Impulse Theater Festival, das Edinburgh Festival Fringe, die internationale tanzmesse nrw oder andere, individuell ausgewählte Veranstaltungen im Zeitraum 01. Juli bis 31. Dezember 2020 besuchen möchten, bietet Kreativ-Transfer Reisekostenförderung an. Unterstützt werden sollen Künstler*innen und Kompanien dabei, ihre künstlerische Arbeit zu kommunizieren, neue Kontakte zu knüpfen, bestehende zu intensivieren sowie ihr internationales Netzwerk zu erweitern. Freischaffende Produzent*innen, Manager*innen etc. können auch Anträge stellen. Nicht gefördert werden Reisekosten für Gastspiele. Details bei Kreativ-Transfer. Das Programm Kreativ-Transfer unterstützt die internationale Netzwerktätigkeit und Sichtbarkeit von Kompanien, Künstler*innen und Kreativen in den Bereichen Darstellende Künste, Bildende Kunst und Games.
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| Wie wirkten die Ästhetiken des Zirkus und verwandter Bühnengenres (wie Varieté, Vaudeville, Music Hall etc.) auf Körperkonzeptionen und Schreibstile von Avantgarde-Künstler*innen? Wie haben sich Bühnenkonzeptionen und -technologien der zirzensischen Künste in die Werke der Avantgarden eingeschrieben? Welche Bezüge und Überschneidungen bestanden zwischen den Aufführungspraxen des Zirkus und des Theaters der Avantgarden? Dies sind einige der Leitfragen, die im Rahmen des Symposiums „Zirkus und die Avantgarden“ erörtert werden sollen, das am 05. und 06. März 2020 an der Freien Universität (FU) Berlin stattfinden wird. Wer sich an dem Symposium beteiligen will, hat bis zum 06. Februar 2020 Zeit, auf den Call for Papers mit einem Abstract und einer Kurzbiografie zu antworten. Mehr hier.
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|  Den freien Dialog im und über das Theater fördern und verbessern ist Gegenstand des Programms „Kritische Reise durch die Festivals Berlin-Avignon“, das Begegnungen während des Berliner Theatertreffens und des Performing Arts Festivals einerseits sowie während des Festival d’Avignon andererseits einschließt. Das Programm richtet sich an Interessierte zwischen 18 und 30 Jahren. Erforderlich für die Bewerbung sind Sprachkenntnisse in Deutsch und Französisch (mindestens B1). Neben kritischen Diskussionen stehen Gespräche mit Kulturschaffenden, Künstler*innen und Expert*innen der Theaterszene auf dem Programm. Teil 1 der „Kritischen Reise“ findet vom 15. bis 22. Mai in Berlin, Teil 2 vom 06. bis 13. Juni 2020 in Avignon statt. Ausschreibungsdetails gibt es hier. Bewerbungsfrist für den ersten Reiseabschnitt in Berlin ist der 14. Februar 2020.
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| Unter dem Titel "Building Memory Within a "City of Rifts" / Facing Political Collaborationism" lädt das Zbigniew Raszewski Theatre Institute in Warschau aufstrebende Künstler*innen, Kurator*innen, Performer*innen und Wissenschaftler*innen, wie auch solche, die in der Mitte ihrer Karriere stehen, dazu ein, sich zu bewerben und an Workshops und Think-Tank-Treffen teilzunehmen. Kuratiert werden die Workshops von der Musikkuratorin Sasha Andrusyk (UA), der bildenden Künstlerin Kristina Norman (EST) und dem Dramaturgen Laur Kaunissaare (EST). Einsendeschluss ist der 15. Februar 2020.
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Über 60 Länder, die alle Kontinente abdecken, 70 Theatergruppen und über 500 Künstler*innen haben mit innovativen Ansätzen in den darstellenden Künsten während der vergangenen Jahre das Colombo International Theatre Festival (CITF) geprägt. Jetzt laden die Veranstalter*innen für die Zeit vom 31. Juli bis 07. August 2020 zur 9. Festivalausgabe ein. Bewerbungen sind an interactartsl(at)gmail.com zu richten, die Frist für ihre Abgabe ist der 15. Februar 2020. Ausschreibungsdetails halten die Veranstalter*innen bereit. |
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Ländliche Gegenden stehen angesichts der Abwanderung in urbane Ballungsräume vor einer ungewissen Zukunft. Die öffentliche Daseinsvorsorge, die Versorgung mit öffentlichen Mobilitätsangeboten, Arztpraxen, Erziehungs- und Bildungseinrichtungen sind in ihrer Existenz bedroht, schließen ‚mangels Masse‘. Von vereinzelten Raumpionier*innen abgesehen findet kaum Zuzug in die ländliche Peripherie statt. Mit dem Programm Neulandgewinner unterstützt die Robert Bosch Stiftung zivilgesellschaftliche Initiativen in ländlichen Gemeinden, namentlich in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Engagierte Menschen, die bereits aktiv sind oder aktiv werden wollen, soll geholfen werden, ihr kommunales Umfeld lebenswerter und damit attraktiver auch für Menschen zu gestalten, die sich eine Lebensperspektive in ländlichen Regionen vorstellen könnten. Bereits realisierte beispielhafte Projekte finden sich im Handbuch zum Programm. Details zur neuen Bewerbungsrunde hat die Robert Bosch Stiftung, Einsendefrist ist der 16. Februar 2020.
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Gemeinsam mit der arabischen Gesellschaft für Kunst und Kultur Barzakh veranstaltet das Literaturhaus Berlin (Li-Be) die sechsteilige Reihe „Qa:f“. In szenischen Lesungen, in denen arabische und deutsche Schauspieler*innen zusammenwirken, soll das (nicht nur) deutschsprachige Publikum Einblick bekommen in die zeitgenössische arabische Dramatik, in der Kriegs- und Fluchtschicksale neben lebendigen Gegenwartsentwürfen stehen. Die Präsentationen sind auf Arabisch und Deutsch, übersetzt und übertitelt. Den Auftakt der Reihe bildete am 17. Januar „Zelltod“ von Wadiaa Ferzly, „Versinken“ von Alaa El Din Al-alem ist die nächste Aufführung am 21. Februar. Hier das Qa:f-Gesamtprogramm zum Downloaden. |
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„Kulturpolitik und Rechtspopulismus - Haltung zeigen und Brücken bauen in gesellschaftlich bewegten Zeiten“: Unter diesem Titel lädt die Evangelische Akademie Loccum für die Tage vom 21. bis 23. Februar 2020 zu ihrem 65. Kulturpolitischen Kolloquium ein. Welche kulturpolitischen Aufgaben und Strategien haben Akteur*innen aus Politik, Kunst und Zivilgesellschaft angesichts einer durch Rechtspopulismus stärker polarisierten Gesellschaft? Wie gehen sie mit Anfeindungen um, wie stellen sie sich selbst auf? Wo sind dabei die Roten Linien zu extremen Positionen zu ziehen und wo gilt es, in den gesellschaftlichen Dialog zu gehen? … Diese und weitere Fragen sollen während der Tagung diskutiert werden. Hier ist die aktuelle Version des Programms, Anmeldungen können hier vorgenommen werden. |
| Sie stören Theatervorstellungen, verbreiten Hassmails, stellen rassistisch motivierte Anfragen in Parlamenten oder versuchen, Kultureinrichtungen den Geldhahn abzudrehen. 40 solcher im Kulturbereich aufgetretenen Vorkommnisse sind offiziell bekannt und aktenkundig, die Dunkelziffer rechtspopulistischer, auf Kunst und Kultur zielender Aktivitäten indessen dürfte diese Zahl deutlich übertreffen. Wenn die Etats missliebiger Theater gekürzt werden sollen, wenn in Baden-Württemberg die Staatsangehörigkeit von Künstler*innen an Opernhäusern und Theatern offengelegt, wenn in Sachsen-Anhalt „die Vermittlung nationaler Identität“ als Aufgabe des deutschen Theaters gefordert wird, … . Spätestens dann ist es an der Zeit auch danach zu fragen, wohin das alles führt. Der Deutschlandfunk Kultur unternimmt dies in seiner Sendung „Rechte Kulturstörung - Eine Bestandsaufnahme“. Ausgestrahlt wird das Feature am 24. Januar 2020, 20.05 Uhr.
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